Im Fall Yeboah werden die Plädoyers erwartet

Rate this post

Dass die Karlsruher Staatsanwälte auf schuldig plädieren werden, ist keine Frage. Zwar dürften sie das Geständnis, wonach nicht er sondern Heiko S. in der Tatnacht die treibende Kraft gewesen sei, vermutlich als Schutzbehauptung werten. Dennoch wurde damit klar, Peter S. war zumindest an der Tat beteiligt, hat das Feuer – wenn nicht allein aber dann doch gemeinsam mit Heiko S. gelegt.

Strafmaß noch offen

Nachdem die Bundesanwaltschaft den vom Gericht vorgeschlagenen Deal hat platzen lassen, da ihr die darin angedachte Mindeststrafe von fünfeinhalb Jahren zu niedrig war, dürfte sie heute ein deutlich höheres Strafmaß fordern.

Denn S. hatte mit seiner Brandstiftung nicht nur den Tod von Samuel Yeboah sondern auch den der anderen Hausbewohner zumindest billigend in Kauf genommen und dabei aus einem besonders verwerflichen Beweggrund gehandelt – nämlich aus rassistischen Motiven.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 24.09.2023 berichtet.


Mehr zum Fall Yeboah

Eine Gedenktafel für Samuel Kofi Yeboah in der Saarlouiser Straße, Höhe Hausnummer 53, in Saarlouis. (Foto: Imago/BeckerBredel)

Stadt geht nun auch von rassistischer Tat aus

Saarlouis entschuldigt sich für Umgang mit Fall Yeboah

Am 32. Jahrestag des tödlichen Brandanschlags in Saarlouis ist am Dienstag der Opfer gedacht worden. Oberbürgermeister Demmer entschuldigte sich im Rahmen der Gedenkveranstaltung für Versäumnisse der Stadt aus der Vergangenheit. Die Stadt stuft den Mord an dem ghanaischen Flüchtling Samuel Yeboah inzwischen ebenso wie die Landesregierung als rassistische Tat ein.

Blick in den Gerichtssaal im Mordprozess um Samuel Yeboah (Foto: picture alliance/dpa | Thomas Frey)

Letzte Zeugenvernehmungen

Ermittlungsrichterin in Yeboah-Prozess zu Ex-Chef der Saarlouiser Neonazis gehört

Der Ex-Chef der Saarlouiser Neonazis Peter St. sitzt wegen Beihilfe zum Mord seit Juni in U-Haft. Im Yeboah-Prozess gegen seinen langjährigen Freund Peter S. hatte der 54-Jährige von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Um seine Version der Geschehnisse rund um den tödlichen Brandanschlag einzuführen, wurde am Montag eine Ermittlungsrichterin des BGH gehört.

Das Türschild des Oberlandesgericht in Koblenz. (Foto: picture alliance/dpa | Fredrik von Erichsen)

Abschluss erwartet

Urteil im Yeboah-Prozess am 9. Oktober

Nach knapp einem Jahr steht das Ende des Yeboah-Prozesses um den tödlichen Brandanschlag vor über 30 Jahren kurz bevor. Kommende Woche sollen die letzten Zeugen und Sachverständigen befragt werden, danach folgen die Plädoyers.

Alles

Eduard Derichs ist ein Blogger und Content Writer aus Deutschland. Er teilt auf seiner Webseite Inhalte zu verschiedenen Themen und hat eine breite Leserschaft. Er interessiert sich besonders für aktuelle Ereignisse und verfolgt das Geschehen aufmerksam.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

2 + 2 =

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"