Wichtiger Zeuge sagt erneut im Yeobah-Prozess aus


Im Prozess um den getöteten Samuel Yeboah sitzt heute Heiko S. auf der Zeugenbank. Der ursprünglich angeklagte Peter S. hatte ihn in seinem Geständnis schwer belastet.
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Heiko S. bestreitet bisher Tatbeteiligung
Heiko S. sei die treibende Kraft für den Brandanschlag gewesen und habe letztlich auch das tödliche Feuer in der Asylbewerberunterkunft gelegt. Aufgrunddessen wird gegen Heiko S. inzwischen wegen des Verdachts des Mordes ermittelt.
Trotzdem will er heute erneut aussagen. Bereits in seiner ersten Vernehmung Mitte Mai hatte er jede Tatbeteiligung bestritten. Die Anschuldigungen von Peter S. seien gelogen – ein Racheakt, gelte er doch als „linke Zecke“, weil er aus der Naziszene ausgestiegen sei.
Trotz Mordermittlungen keine Untersuchungshaft
Die Bundesanwaltschaft sieht dies offenbar ähnlich, denn trotz des Mordvorwurfs ist Heiko S. weiter auf freiem Fuß. In dem kompletten Verfahren hat er eine Art Kronzeugenrolle.
Heiko S. hatte den Ermittlern von dem Kneipengespräch am Vorabend des Anschlags berichtet und auch davon, dass der Anführer der Szene Peter St. gesagt habe, dass so etwas wie im Osten auch mal in Saarlouis passieren müsse. Aufgrund dieser Aussage von Heiko S. sitzt St. zwischenzeitlich in Untersuchungshaft.
Waren noch mehr Personen beim entscheidenden „Kneipengespräch“?
Bei der heutigen Aussage dürfte es insbesondere um die Frage gehen, ob neben Heiko S., Peter S. und Peter St. noch eine vierte Person bei dem Kneipengespräch zugegen war. Ein Tätowierer hatte zuletzt erklärt, dass der NPD-Funktionär Markus Mang dies von sich behauptet habe.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 04.09.2023 berichtet.
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