Wie eine KI im Homburger Schwimmbad künftig Leben retten soll


Sieben Unterwasserkameras erfassen künftig im Homburger KOI-Bad jeden Badegast im Wasser. Ein Computersystem beobachtet dabei die ganze Zeit die Bewegungsabläufe. „Sobald hier irgendetwas Unnatürliches passiert, was auf ein Ertrinken hinweist, alarmiert das System den Bademeister“, erklärt Helmuth Krumböck, Geschäftsführer der Wasserwelt Homburg GmbH.
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System mit 300 Tauchgängen kalibriert
Eingebaut wurde das „SwimEye“ genannte System in der Sommerpause: Vier Kameras im Schwimmerbecken, drei im Nichtschwimmerbecker. Danach folgten 300 Tauchgänge, um das System zu kalibrieren. Fehlalarme schließt der Betreiber so fast gänzlich aus.
Auch der Datenschutz sei gewährleistet. Die Kameras beobachten die Schwimmer zwar die ganze Zeit, die Aufnahmen werden aber nur im Alarmfall gespeichert. Diese Daten werden nach Angaben der Stadtverwaltung bei der Betreiberfirma in der Schweiz gesichert und nur nach polizeilicher Aufforderung herausgegeben.
SwimEye ist bereits in vielen Bädern in Skandinavien und in der Schweiz im Einsatz. In Deutschland bislang aber noch nicht. „Laut unserem Hersteller ist es das erste System, das in Deutschland verbaut worden ist“, so Krumböck. Ähnliche Systeme gibt es aber bereits – in Niedersachsen etwa das System „Angel Eye“, das ebenfalls erkennt, wenn Personen regungslos im Becken treiben.
Das im Homburger KOI verbaute System hat 85.000 Euro gekostet. Aus Sicht des Homburger Bürgermeisters Michael Forster (CDU) gut investiertes Geld. In Homburg ist man besonders sensibilisiert, nachdem dort vor sieben Jahren ein Kind ertrunken ist. „Wenn Vorfälle da sind, dann muss das Anlass sein, die Sicherheit so zu gewährleisten, dass das möglichst nicht passiert“, sagte Forster.
Über dieses Thema berichtet der aktuelle bericht am 20.09.2023.
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